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1. Kurze Geschichte von Hessen - S. 40

1881 - Gießen : Roth
— 40 — wegen seiner unwandelbaren Treue zum österreichischen Kaiserhause. Gleich sparsam wie sein Vater, war auch er darauf bedacht, sein Land durch Kauf zu erweitern. b) Mit klarem, staatsmännischem Blick begabt, hatte er erkannt, daß die früher in Hessen üblichen Erbvertheilungen nur Nachtheile für das Laud in sich schlossen und die Gestaltung eines kräftigen Staatswesens hinderten. Er führte deshalb 1608 mit Genehmigung des Kaisers Rudolph Ii. das Erstgeburtsrecht in Hessen ein. Seinen beiden Brüdern Philipp und Friedrich hatte er anfangs zu ihrem Unterhalt eine bestimmte Summe auszahlen lassen; später (1622) übergab er dem ersteren Philippseck und Bntzbach, dem letzteren Homburg v. d. H. mit ihren Einkünften, jedoch unter Vorbehalt der landesherrlichen Oberhoheit. Ersteres fiel schon nach dem Tode seines ersten Besitzers wieder an das landgräfliche Haus zurück, aus letzterem entwickelte sich die Landgraffchaft Hessen-Homburg, die etwa 200 Jahre später (1816) souverän wurde. Nach dem Tode des letzten Besitzers, des Landgrafen Ferdinand, fiel es an Hessen-Darmstadt zurück, mußte jedoch im Friedensvertrag vom 3. September 1866 au die Krone Preußen abgetreten werden. c) Nach dem früh erfolgten Tode seiner Gemahlin, Magdalena von Brandenburg, unternahm er eine Pilgerfahrt nach dem heiligen Land, die jedoch nicht ganz zur Ausführung kam, da ihm der Großmeister des Johanniterordens in Malta die Weiterreise, wegen der häufigen Seeräuber, dringend Widerrieth. Auf der Rückreise berührte er auch Rom und besuchte den Papst Paul V. Mau glaubte damals, der Landgraf beabsichtige eine Religionsändernng. Aus einem Briefe des Landgrafen an einen Freund geht jedoch klar hervor, daß eine derartige Absicht nicht existirte: „Er habe zwar dem Papste, als einem großen Herrn, Reverenz gemacht, doch den Pantoffel nicht geküßt, auch fei er seines Glaubens überall bekannt gewesen und habe nicht geheuchelt." d) Kurz nach der Rückkehr des Landgrafen brach der dreißigjährige Krieg aus. Der Augsburger Religionskriege hatte nämlich die Feindschaft zwischen Protestanten und Katholiken nicht beendet. Letztere schlossen zu Schutz und Trutz die „Liga" unter dem thatkräftigen Herzog Maximilian von Baiern, erstere waren zu der „Union" zusammengetreten mit dem Kurfürsten Friedrich von der Pfalz an der Spitze. Vergebens bemühten sich aber die Evangelischen den Landgrafen Ludwig V. zum Beitritt zu bewegen. Er erklärte, daß ihm feine Begriffe von Treue nicht erlaubten einem Bünduiß beizutreten, dessen Spitze gegen den Kaiser, dem er Treue gelobt habe, gerichtet sei. Es ist bekannt, wie nach der Schlacht am

2. Hessische Geschichte - S. 80

1897 - Gießen : Ricker
- 80 — 3. Die wal-enserkolonien in Hessen (*688—1(699)» Etwa eine Stunde vom Schloßberge bei Niedermodau im Kreise Dieburg liegen in malerischer Gegend die Waldenserorte Rohrbach, Wembach und Hahn. Fahren wir mit der hessischen Ludwigsbahn vou Frankfurt nach Großgerau, so gelangen wir nach einhalbstündiger Fahrt nach dem friedlich gelegenen Waldenserdorfe Walldorf. Die Vorfahren dieser Gemeinden, Waldenser genannt, fanden in unserem Hessenlande unter dem toleranten Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt vor etwa mehr als 200 Jahren gastliche Aufnahme, nachdem ihr Landesherr, der Herzog von Savohen, sie vertrieben hatte. Verweilen wir etwas näher bei den Schicksalen dieser Flüchtlinge und ihrer Niederlassung in Hessen! Südlich der gewaltigen Alpenkette, etwa 15 Stunden westlich von der italienischen Stadt Turin in der Landschaft Piemont befinden sich schöne Thäler, welche von himmelhohen Bergen umgeben sind. Während auf den hohen Felfen die Adler horsten und die Gemsen jagen, gedeihen in den tiefer gelegenen Gegenden Weintrauben, Feigen und Oliven. In diesen Thälern wohnte fchon seit vielen hundert Jahren ein gottes-fürchtiges Volk, die Waldenser, welcher Name wohl soviel als „Thalleute" sagen will. Diese Leute zeichneten sich von jeher durch strenge Sittenreinheit und wahre Frömmigkeit aus; gab es doch einige unter ihnen, welche ganze Bücher der heiligen Schrift und eine große Anzahl Psalmen auswendig wußten. Im Verkehre mit andern waren sie freundlich und bescheiden, liebten Einfachheit in ihrer Kleidung, waren fleißig und nährten sich redlich von ihrer Arbeit. Sie waren außerdem wie alle Bergbewohner treffliche Bogenschützen und Jäger. Sie hielten nur an den Überlieferungen der Apostel fest, gestatteten die Priesterehe und den Genuß des Abendmahls in beiderlei Gestalt. Dadurch zogen sie sich den Haß und die Verfolgung der römischen Kirche zu. Den ersten Anstoß zu den Glaubensverfolgungen gab die Einsetzung eines geistlichen Gerichts, die Inquisition, im 13. Jahrhundert durch den spanischen Mönch Dominicns von Gnsman. Dieser ließ die Bewohner des südlichen Frankreich, die Albigenser, welche sich nicht zum Papsttum bekennen wollten, durch dieses geistliche Gericht mit den schrecklichsten Folterqualen verfolgen. Auch die Waldenser konnten dieser Verfolgung nicht entgehen. Sie traf zunächst die benachbarten französischen Orte in der Provence. Auch in der nahe gelegenen französischen Provinz Dauphins hausten die wilden Soldaten der Inquisition gegen die friedlichen Bewohner, sodaß 3000 Menschen in wenigen Tagen einen gräßlichen Tod fanden. Die Waldenser in den Thälern Piemonts hatten gleichfalls viel zu leiden; aber tapfer wehrten sie sich gegen ihre Bedränger. Im Jahre 1400 erschien am Weihnachtstage der Inquisitor Borelli im Thale Pragelas und ließ viele Bewohner in den Häusern und Kirchen grausam niedermetzeln. _ Die Reformation übte auf das Schicksal der Waldenser günstigen Einfluß. Sie fanden, daß ihre Lehre in vielen Dingen mit der der

3. Hessische Geschichte - S. 34

1897 - Gießen : Ricker
— 34 — 9. Die Rointhurei Schiffeiiberg und -ev I<onrthuvhof Niederweisel. Wandert man vom Marktplatze zu Gießen durch das Neuenweger Thor nach Südosten, so gelangt man auf die Landstraße, welche nach dem Schiffeuberger Walde führt. Auf waldiger Höhe erblickt man das ehemalige Kloster Schiffenberg (Sceffenberg). Dieses verdankte seine Entstehung der Gräfin Klemenzia von Gleiberg, die im Jahre 1129 eine Kirche und ein Kloster für Chorherrn von der Regel des heiligen Augustinus gründete und die neue Stiftung mit Wald und ausgedehnten Ländereien begabte. Doch nur zu bald vergaßen die Klosterbrüder die strengen Ordensregeln und ergaben sich weltlichem Treiben. Daher sah sich der Erzbischof von Trier, dem die Klöster in der Gegend von Gießen unterstellt waren, genötigt, statt jenen verweltlichten Augustinern die geistliche Stiftung Schiffenberg dem deutschen Ritterorden zu Marburg zu übergeben. Die Ballei Marburg sollte 12 geistliche Ordensbrüder zu Schiffenberg halten, von denen 6 Priester sein sollten. Die geistlichen Ritterorden entstanden zur Zeit der Kreuzzüge, während welcher das Rittertum in seiner höchsten Blüte stand. Man unterscheidet 3 Ritterorden, den Orden der Johanniter, der Tempelherren, und der Deutschherren. Diese Ritterverbindungen stellten sich zur Aufgabe, arme und kranke Pilger in Jerusalem zu pflegen und jedem Wallfahrer zum heiligen Grabe Schutz vor den ungläubigen Türken zu gewahren. Die Mitglieder dieser Orden legten außer dem Gelöbnisse, sich stets ihres Ritterstandes würdig zu zeigen, das Gelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams ab. So verband sich Rittertum und Mönchtum in diesen geistlichen Ritterorden. Die Johanniter trugen einen schwarzen Mantel mit weißem Kreuze, die Tempelherren einen weißen Mantel mit rotem Kreuze und die Deutschherren einen weißen Mantel und schwarzes Kreuz. Alle Orden hatten anfangs ihren Sitz in Palästina, gingen aber dann, als das heilige Grab wieder in die Hände der Türken fiel, nach Italien und Deutschland. Durch reiche Schenkungen vermehrten sie ihre Besitzungen. Insbesondere waren die Tempelherren reich begütert. Die Macht der Orden beruhte auf der strengen Einheit des Willens, welcher in denselben waltete, und auf der Begeisterung aller Mitglieder für dasselbe Ziel. Freudig entsagte der junge Edelmann seiner Familie und Heimat, um in den Orden zu treten. Dem Eintretenden wurde eine Probezeit gestattet, damit er vor leichtfertiger Übernahme schwerer Verpflichtungen behütet bliebe. Hatte er die Probezeit bestanden, so empfing er aus des Priesters Hand, nachdem er vorher am Altare das Gelübde des Ordens geleistet hatte, das Schwert, welches er im Dienste der Kirche führen sollte, und den Ordensmantel, mit dem er einen neuen Menschen voll Unschuld, Gerechtigkeit und Heiligkeit anziehen sollte. Der neue Ritter wurde dann einem Ordenshause überwiesen. Die Genossenschaft in diesen Häusern bestand aus Priestern, Rittern und dienenden Brüdern, welch letztere sich mit den Priestern in die Kranken-

4. Hessische Geschichte - S. 35

1897 - Gießen : Ricker
— 35 — pflege teilten. Die Arbeitszeit war genau bestimmt. Die Erholungsstunden verbrachten die Brüder in einem Saale der Burg bei heiterem Spiele und Scherz. Ein einfaches Mahl führt sie im Speisesaale zusammen. Die Speisen waren einfach, aber gesund und nahrhaft. Bier wnrde täglich, Wein nur an festlichen Tagen gereicht. Jedes Ordens-Hans stand unter einem Komthur, ohne dessen Erlaubnis sich kein Ritter entfernen durfte. Strenge Zucht herrschte in dem Orden, und jedes Vergehen gegen die Regel wurde schwer geahndet. Der oberste Gebieter des Ordens war der Hochmeister, sein Stellvertreter der Landmeister, die mit fürstlicher Gewalt regierten. Der deutsche Ritterorden war 1190 von einem deutschen Ritter, Friedrich von Schwaben, in Jerusalem gegründet worden, der hier ein Krankenhaus nebst Bethaus errichtete. Wie die übrigen Ritterverbindungen, so legte auch der deutsche Orden seinen Sitz nach Europa, zunächst nach Venedig. 1233 war der Orden in Marburg ansässig. Die Ballei Hessen war eine der bedeutendsten Niederlassungen der Deutschherren. Der 5. Ordensmeister in Hessen war Landgraf Konrad von Thüringen, der mit den Ordensbrüdern den Grundstein der Elisabethenkirche in Marburg legte. Die Ballei Hessen bestand aus den Kommenden Marburg, Griffstädt in Thüringen, Flörsheim in der Pfalz und Schiffenberg bei Gießen. Eine der stattlichsten Komthureieu war die Komthnrei Schiffenberg; ihr Kommenthur war auf den hessischen Landtagen vertreten und zählte zu den Ständen. Jahrelang führte die Kommende Schiffenberg einen Streit mit dem landgräflichen Hanse zu Darmstadt über die Anerkennung der Reichsunmittelbarkeit. Das Jahr 1809 erst entschied diese Streitfrage, indem Napoleon innerhalb des Rheinbundes alle geistlichen Stifter und so auch den deutschen Orden auflöste und feine Besitzungen dem Großherzoge von Hessen als Staatsdomäne überwies. Seit dieser Zeit wird das ehemalige Besitztum des deutschen Ordens auf Schiffenberg als Domänialgnt verpachtet. Außerdem unterhält der jeweilige Pächter für Ausflügler nach dem Schiffenberge eine Wirtschaft. Wie der deutsche Ritterorden, so waren auch die Templer und Johanniter in Hessen begütert und ansässig. Gehen wir von Butzbach in die Wetterau nach Südosten, so kommen wir nach dem Dorfe Nieder-ln eise l. Hier gründeten vor beinahe 700 Jahren die Templer ein Kloster. Als dieser Orden ausgelöst wurde, gingen seine Besitzungen durch kaiserliche Bestimmung im Jahre 1258 an die Johanniter über. Dieselben errichteten in Niederweisel eine Komthnrei. Die Komthnre wohnten jedoch nicht immer hier, sondern nur zeitweise; ihre Besitzungen ließen sie durch einen Amtmann verwalten. Ein herrliches Denkmal romanischer Baukunst aus dem Xii. oder Xiii. Jahrhundert ist die neuerdings wiederhergestellte Komthureifirche. Dieselbe wurde seit 1812 als Stall benutzt und sollte 1864 aus den Abbruch versteigert werden. Das Kriegsjahr 1866 verzögerte die Verhandlungen über den Verkauf, bis mt Jahre 1869 der Fiskus sie für 2500 fl. erwarb und den Komthur der hessischen Abteilung des Johanniterordens, dem Grafen Görz von 3*

5. Abriss der Geschichte des Grossherzogtums Hessen für höhere Lehranstalten - S. 24

1902 - Hannover : Manz & Lange
24 Hessen als selbständiges Territorium. jährigen Philipp für mündig erküren.') Sie tat dies, um nunmehr im St m'i Wr3tei1 dem äer seinen Widerstand gegen die fürstliche Gewalt noch immer nicht aufgegeben hatte, besser entgegentreten zu tonnen. Diese unversöhnliche Haltung Annas gegenüber den i ™<i den Führern der ständischen Opposition verschaffte dem hessischen Adel natürlich bei der Ritterschaft in der Umgebung Hessens grosse Sympathieen. ^ 20 -q Sacl16 d6s hessischen Adels> der sidi durch das Regiment der Landgrafm Anna in seinen Rechten beeinträchtigt fühlte, machte 1518 der fränkische Ritter Franz von Sickingen zur seinen. Er erklärte, er wolle die ehemaligen Regenten wieder in ihre Güter ersetzen und sagte darum dem Landgrafen Fehde an. Daneben mochte ihn der Schaden, den sein Vater im pfälzisch-bayerischen Erbfolgekrieg durch Wilhelm Ii. erlitten hatte, zum Kampfe bestimmen. Die eziehungen, die ein Teil der hessischen Ritterschaft mit Sickingen unterhielt, und die geringe Kriegsbereitschaft des Landes verhinderten einen energischen Widerstand. Als Sickingen Darmstadt einschloss gingen die in der Stadt befindlichen Ritter mit ihm im Namen ^j161 Vertra£ ein- Demzufolge zog Sickingen ab, erhielt aber do 000 fl. Kriegsentschädigung; ausserdem sollten die abgesetzten Regenten ihre Güter zurückerlangen. Pllilipp (1509, bezw. 1518-1567) bewies gleich bei dieser ersten wichtigeren Angelegenheit seines Landes, dass' er sich nicht von anderen leiten lassen wollte. Die Geldsumme bezahlte Philipp, die übrigen Bestimmungen jedoch erkannte er nicht an. Damit zeigte der junge Landgraf, dass er ebensowenig wie seine Mutter geneigt war, dem Adel einen Anteil an der Regierung zuzuerkennen. Auch bei anderem Anlass vertrat Philipp diesen Standpunkt. 1520 wurde die hessisch-sächsische Erbverbrüderung erneuert. Trotzdem die Wettiner hierbei zu ihrer eignen Sicherheit eine Mitwirkung der Stände gern gesehen hätten, versagte diese der Landgraf. Als sich der Bauernaufstand von dem südlichen Schwarzwald aus über Deutschland verbreitete, schickte Philipp dem schwäbischen Bunde, dem er nach Sickingens Einfall beigetreten war, bereitwilligst Hülfe. Bald drohte aber auch der Landgrafschaft Gefahr, indem die aufständischen Bauern in das Gebiet der Abtei Fulda eindrangen und von hier aus Hersfeld und etwa 20 hessische Städte aufforderten, sich der Bewegung anzuscliliessen. Daraufhin berief Philipp die Landstände nach Alsfeld und erklärte, den Bauern dürften in Zukunft keine neuen Steuern auferlegt werden. Sodann rückte er mit einem Heere *) Sie schied aber damit noch nicht aus der Regierung aus: dies geschah erst 1519.

6. Leitfaden bei'm Unterrichte in der Hessischen Geschichte für Bürger- und Landschulen - S. 30

1824 - Marburg : Krieger
selbe mit einem weit entlegenen Lande verkam schen. Und so kam sie denn in ihrem vierten Lebensalter (1211), versehen mit einer silbernen Wiege, mit einer silbernen Badewanne, mrt Rim gen, Kronen, Halsgefchmeide rc. in Thüringen auf dem Schlosse Wartburg an- Hier verlebte sie die schönen Jahre ihrer Kindheit und Jugend in Gesellschaft ihres künftigen Gatten, Ludwig's, und genoß mit dessen Schwester, der schönen Agr ues, und einem andern Fräulein einer Erziehung, die geeignet war, sie, nach damaligen Begriffen, zu einer frommen und preiswürdigen Fürstinn zu machen. — Ihre Vermählung mit Ludwig ge, schah 1221, wo sie ihr i4tes und Ludwig sein 22stes Jahr erreicht hatte. Nach dem Tode ihres Gemahls begab sich Elisabeth nach Marburg, woselbst sie zur Ver, pflcgung der Kranken ein Hospital bauete und dasselbe mit einer Kapelle versah. Ihr schwär, werisch religiöser Sinn ließ sie das edelste Ver, gnügen darin findin: selbst Pflegerin und War, terin der Kranken dieses Hospitals zu seyn; wie sie denn überhaupt ihre schönsten Freuden stets im Wohlthun gegen Arme und Nothleidende suchte. Sie starb i23i, in ihrem 24sten Lebens, alter. Das von ihr zu Marburg gestiftete Hospi, tal vermachte sie vor ihrem Tode dem teutschen Ritterorden, welcher H9ö in Palstaina, von Bür, gern aus Lübeck, war gestiftet worden. Wegen ihrer Frömmigkeit wurde sie nach, mals, 1236 vom Papste Gregor Ix. unter die

7. Leitfaden bei'm Unterrichte in der Hessischen Geschichte für Bürger- und Landschulen - S. 77

1824 - Marburg : Krieger
ches, vermöge eines mit dem Abte zu Hers, seid geschlossenen und vom Kaiser und dem Pap, sie bestätigtenvertrages, die Abtei Hersfeld, an sich ziehen wollte. Da sich nun die Land, gräfin diesem Vorhaben auf das thätigste wi, versetzte: so nahm sich ein pfälzischer Edelmann, Namens Franz von Sickingen, des Abtes von Fulda an, schickte 1516 der Landgräfin ei, nen Fehdebrief und fiel in die Grafschaft Katzenelnbogen ein, wo er Nastädten und einige andere Oerter wegnahm und Darmsiadt > belagerte. Schon war diese Stadt im Begriffe sich zu ergeben, als durch Vermittelung des Markgrafen Philipp von Baden ein Friede zu Stande kam. Da indessen dieser Friede für die Landgräfin, Anna, äußerst nach, theilig war 5 so wurde derselbe vom Kaiser Maximilian i5i? auf einem Reichstage zu Mainz zwar für nichtig erklärt, aber Hessen mußte doch dem Franz von Sickin gen 35000 Fl. Kriegskosien bezahlen. Um diese Zeit wurde in Teutschland durch Dr- Marlin Lnther der Anfang zur Kirchen* Verbesserung (Reformation ) gemacht. Dieser Mann, in dessen Seele der Gedanke immer fe, sier und überzeugender wurde, daß er von Gott selbst zum Zeugen der Wahrbeit berufen sey, vcr, suchte zuvor alle Mittel, die Mißbräuche, welche sich in die christliche Kirche eingeschlichen hatten, und vorzüglich die ärgerliche Ablaßkrämerei, durch Hülfe der vornehmsten Bischöfe wieder abzustel,

8. Großherzogtum Hessen - S. 6

1898 - Leipzig : Voigtländer
vor dem neuen Herrn nichts für die Verstoßene zu thun. Ja, Elisabeth fand bei denen, die sie so oft mit Wohlthaten überhäuft, nicht bloß Zurückweisung, sondern auch Hohn und Spott. Endlich gewährten ihr Verwandte ein Obdach. — Als die Getreuen ihres Gemahls mit dessen Leiche zurückkehrten, wurde Elisabeth wieder auf die Wartburg zurückgeführt; bald aber siedelte sie ganz nach Marburg über. In der letzten Zeit ihres Lebens trat ihre Neigung zu srommer Weltflucht und strengen Bußübungen immer mehr hervor. Genährt wurde diese Neigung durch Elisabeths Beichtvater Konrad von Marburg. In Marburg gründete sie ein Hospital, kleidete sich in das graue Gewand der Schwestern des hl. Franziskus, legte sich selbst die höchsten Entbehrungen auf und lebte ganz den Werken der Barmherzigkeit. Dem Willen Konrads unterwarf sie sich vollständig. Ihre Kinder gab sie von sich, sowie die ihr liebgewordenen Dienerinnen. Ja, sie ließ sich selbst körperliche Züchtigungen von ihrem Beichtvater gefallen, aber dennoch verlor sie die Heiterkeit ihrer Seele nicht, womit sie ihre Umgebung erfreute. Bald waren ihre schwachen Kräfte aufgerieben. Sie starb 24 Jahre alt, 1231. Im Jahre 1235 fand ihre Heiligsprechung statt. Ihr zu Ehren wurde die schöne Elisabethenkirche in Marburg erbaut. 3. Philipp der Großmütige. Philipp der Großmütige, geboren am 13. November 1504 zu Marburg, war noch nicht 5 Jahre alt, als sein Vater starb. Er wuchs in einer bewegten Zeit auf, denn feine Mutter führte lange Zeit mit der hessischen Ritterschaft Streit um die Vormundschaft. Schon in seinem 14. Jahre wurde Philipp vom Kaiser für volljährig erklärt und übernahm selber die Regierung. Nicht groß an Körper, aber abgehärtet und gekräftigt durch Jagd und Waffenspiel, zeigte er frühe hellen Verstand und energischen Willen. — Gleich bei seinem Regierungsantritt kam er in die schlimmste Lage. Der gewaltige Ritter Franz von Sickingen sendete ihm wegen früher erlittener Schädigungen einen Fehdebrief zu. Noch ehe rechte Gegenanstalten getroffen werden konnten, rückte der Ritter mit 8000 Landsknechten und 2000 Reisigen und Geschütz sengend und plündernd gegen Darmstadt heran. Die hessischen Ritter, die sich _ hier befanden, waren wenig kampflustig und schlossen mit Sickingen alsbald einen Vertrag, wonach Philipp 35 000 fl. bezahlen und noch andere Bedingungen erfüllen sollte. Der junge Landgraf mußte wenigstens das Geld bezahlen, die anderen Bedingungen wurden von dem Kaiser für nichtig erklärt. Nachdem der Frieden wieder hergestellt war, wendete sich Philipp mit Einsicht und Kraft der Heilung der Schäden zu, die sein Land in den
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